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LAND OHNE BILDER im Gutshaus der Zukunft – Finissage
August 13, 2022 @ 2:00 pm - 4:00 pm
Am Samstag, den 13. August 2022 laden wir in der Zeit von 14 Uhr bis 16 Uhr letztmalig ein, die Ausstellung “Land ohne Bilder” zu besuchen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Land ohne Bilder
Es gibt keine Bilder mehr.
Nicht von den Bürgern auf den Straßen, den Versammlungen und Demonstrationen. Nicht von den Theatern, den Künstlern, Studenten und Schülern, den Arbeitern in den Fabriken und den Angestellten in Kliniken. Nicht von Journalisten, Reportern und vielfältigen Zeitungsständen.
Es gibt seit über einem Jahr keine freien unzensierten Nachrichten. Internetseiten sind abgeschaltet, Redaktionen geschlossen, Redakteure verhaftet, Theater aufgelöst, Studentenvertretungen verboten, Austauschprogramme abgesagt, in großer Zahl von Universitäten und Schulen verwiesene Studenten und Gymnasiasten. Über 1.200 Urteile wurden gefällt, um die Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu unterdrücken. Die Weitergabe von Bildern und Nachrichten im Land und aus dem Land wird erschwert, als
Spionage verfolgt und sehr hart bestraft. Geblieben sind zur Schau gestellte Härte und Macht: leere Plätze inmitten der Städte, Leerstellen inmitten der Presse- und Medienlandschaft, eingeschränkte Programme der Theater, Clubs, Bildungseinrichtungen und Verbände. Und arrangierte Propaganda: unpolitische Landschaft und Trachtengruppen, Aufmärsche der Polizei und der Armee, inszeniertes Nachtleben in den großen Städten. Hier aber sind die Bilder. Unter großem Risiko und mit viel Mut aufgenommen und gespeichert. Bilder von der jetzigen Normalität mit dem verstörenden Nebeneinander von
Lebensfreude und Gewalt, Niedergeschlagenheit und Mut. Uns übergeben, um sie zu zeigen und so dem wunderbaren Land, den dortigen Ereignissen und seinen Menschen ein Gesicht zu geben. Mit Ansichten und Geschichten.
Wer sich diese Bilder anschaut, wird angesprochen, zuweilen angeschrien und manchmal angeschwiegen. In jedem Fall berührt. Belarus – ein wunderbares Land. Schau hin !
Details:
Eine Wanderausstellung ist mobil und geht dorthin, wo Menschen begegnen. Sie kann dem Ort und den erwarteten Besuchern angepasst werden in ihrem Umfang und in ihrer Ausrichtung. Sie kann klein beginnen und wachsen bzw. sich verändern. Sie kann auf Raum- und Lichtverhältnisse vor Ort angepasst werden. Es eignen sich sowohl Staffeleien verschiedener Größe, Stellwände als auch Gegebenheiten vor Ort. Die Materialien sollten belastbar und langlebig sein (Aluminium, Kunststoff). Bildauswahl und Aufbau können im Monat zuvor vorbereitet und abgestimmt werden. Eine Vertiefung für Helfer ist möglich, um Ausstellungsbegleiter zu gewinnen. Dazu braucht es ein
oder zwei Treffen um das Wissen weiter zu geben. Sie verweilt jeweils eine Woche vor Ort. Die Eröffnung kann mit Gästen gestaltet und medial begleitet werden. Der Abschluss bietet die Möglichkeit eines Gesprächs zur Reflexion.
Bilder können abgegeben werden an Veranstalter, Schulen und Unterstützer. Es besteht die Möglichkeit, sie zu signieren, zu verschenken, zu versteigern.
Die Veranstaltung findet statt in Zusammenarbeit mit dem Verein Mara e.V. und wird von der Landeszentrale für politische Bildung Potsdam gefördert.